Ein dichtes Bikesharing-Netz mit qualitativ hochwertigen Velos kann den Alltagsautoverkehr ersetzen – und fördert auch die Gesundheit. Fast die Hälfte aller Autofahrten in Schweizer Städten sind weniger als 5 km lang – ein ideales Einsatzgebiet für ein geteiltes Velo, das leicht zugänglich ist und die Nutzung ohne Nachdenken ermöglicht. Nicht nur für Touristen.
Veloverleihsysteme sind nicht nur etwas für grössere Städte und Gemeinden. Städte wie Opfikon oder Gemeinden wie Nottwil oder Mauensee zeigen, wie man sich in bestehende Systeme einbindet. Im Thurgau demonstriert der Verein «Kombinierte Mobilität Regio Kreuzlingen», wie die Lancierung eines Veloverleihsystems und eines Velo-Hauslieferdienstes gelingt.
Es gibt unterschiedliche Formen eines Bikesharing-Systems. Verbreitet sind in der Schweiz Freefloating (Rückgabe überall möglich) und stationsbasierte Systeme (Rückgabe nur an definierten Stationen). Ein Überblick über die betrieblichen Kennzahlen findet sich beim Forum Bikesharing Schweiz. Wir empfehlen aus Gründen der Verlässlichkeit und Akzeptanz stationsbasierte Systeme.
Auch Cargobikes lassen sich teilen. Mit carvelo2go wurde in der Schweiz das weltweit erste Lastenveloverleihsystem etabliert. Dabei werden die Velos bei so genannten Hosts wie Bäckereien, Apotheken oder ähnlichen stationiert und von diesen betreut. Gemeinden und Städte können dies kommunikativ unterstützen (z.B. Wil), gezielt fördern oder auch selbst Host werden.
Veloverleihsysteme lassen sich nicht allein durch Nutzungsgebühren finanzieren. Deshalb sind oft Sponsoren, Werbeträger oder andere Unterstützungsbeiträge notwendig. Nicht repräsentative Erhebungen gehen von jährlichen Kosten pro Velo von CHF 200-1000 aus. Manche Regionen gewähren ihren Einwohnern ein kostenloses Grundangebot (z.B. Take a bike).
Teurer in Anschaffung und Betrieb sind E-Bikes. Diese wurden zuletzt von den Energiestädten Thun und Steffisburg positiv getestet und sollen dort zukünftig die Veloflotte ergänzen.
Die Finanzierung kann durch lokale Unternehmen als Werbepartner (Systemname, Flächen auf Velo und Infrastruktur) unterstützt werden. Die Stationsflächen werden normalerweise unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Einen weiteren positiven Effekt kann die Einbeziehung von Sozialdiensten beim Betrieb des Systems erzielen.
Nehmen Sie am besten direkt Kontakt mit einem der Anbieter auf. Das Forum Bikesharing Schweiz gibt einen guten Überblick über die aktuellen Angebote in der Schweiz, die hier aktiven Anbieter und deren Kontaktdaten. Antworten auf die folgenden vier Fragen helfen für ein erstes Gespräch.