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Carsharing in der Gemeinde fördern

Eine Studie des Schweizer Anbieters Mobility zeigt: Ein Carsharing-Auto ersetzt bis zu elf private Autos. Eine einfache Art die Mobilitätswende zu unterstützen ist der Ausbau des Carsharing-Angebots. Wir empfehlen das Ziel, pro 500 Einwohnende ein Carsharing-Auto zur Verfügung zu stellen.

Carsharing-Angebot mit Partnern ausbauen

Am zielführendsten ist es, ein Gespräch direkt mit einem Anbieter zu suchen. Die folgenden Fragen dienen zur Anregung bei der Vorbereitung eines fruchtbaren Gesprächs mit dem Anbieter Ihrer Wahl. Brauchen Sie Hilfe beim Beantworten der Fragen oder wissen nicht, wer der richtige Anbieter für Sie sein könnte?

  • Gibt es in Ihrer Gemeinde oder Region schon Carsharing-Angebote? Gibt es bestimmte Gründe dafür, dass das Angebot nicht grösser ist? Einen guten Überblick über das aktuelle Angebot und Anbieter in Ihrer Region gibt die Shared Mobility-Karte des BFE sowie der Trafikguide
  • Können Sie Flächen und Ladestationen für das Carsharing zur Verfügung stellen (Gemeindeflächen, öffentliche Parkplätze, …)? Wenn ja, welche? Sprechen Sie doch mal mit den Verantwortlichen der MONAMO-Gemeinde Wil über deren Erfahrungen.
  • Ohne Angebot, keine Nachfrage! Sind Sie in Ihrer Gemeinde bereit, das Carsharing zum Start finanziell zu fördern? Als Faustregel können Sie zu Beginn mit durchschnittlich 5000 CHF pro Auto und Jahr rechnen. Mit zunehmender Nutzung nimmt Ihr Anteil ab.
  • Gibt es Partner, die sich an den Kosten beteiligen könnten (lokale Firmen, Liegenschaften, …)? In Wohlen wird das Carsharing von der Genossenschaft SOKW unterstützt.
  • Gibt es in Ihrer Gemeinde schon «Super-User», die als Botschafter:in auftreten können und eine Grundnutzung garantieren?
Carsharing schrittmacher.in

Gemeindefahrzeuge teilen

Bestehende Flotte teilen

In vielen Gemeinden stehen den Mitarbeiter:innen Dienstfahrzeuge zur Verfügung. Ausserhalb der Öffnungszeiten der Verwaltung bleiben diese häufig ungenutzt. Es gibt jedoch zahlreiche erfolgreiche Beispiele, wie diese Fahrzeuge mit der lokalen Bevölkerung geteilt werden können. Auf diese Weise wird das Mobilitätsangebot verbessert, ohne dass zusätzliche Autos privat beschafft werden müssen. Entscheidet sich die Gemeinde für ein Elektrofahrzeug, kann sie zudem aktiv mithelfen, Berührungsängste mit der neuen Antriebstechnologie abzubauen.

> Best-Practice in der Gemeinde Stäfa

Sharing statt Eigenbesitz

Steht eine Neu- oder Ersatzbeschaffung für öffentliche Fahrzeugflotten an, können Sie statt einer teuren Beschaffung Ihren Mitarbeitenden den Zugang zur Flotte eines Carsharing-Anbieters eröffnen. Es besteht die Möglichkeit, das Carsharing-Angebot gezielt auszubauen (z.B. bei Verwaltungsgebäuden).

> Umsetzung am Beispiel der Gemeinde Lutry

Falls ein solches Modell in Frage kommt, suchen Sie am besten direkt das Gespräch mit einem Anbieter Ihrer Wahl.

Folgende Fragestellungen empfehlen wir für den Einstieg:

  • Was ist das heutige Nutzerprofil Ihrer Fahrzeugflotte? Können die Fahrzeuge nur ausserhalb der Öffnungszeiten geteilt werden oder auch währenddessen?
  • Welche Standorte kommen in Frage?
  • Gibt es spezielle Anforderungen an gewisse Fahrzeuge? Können allenfalls nicht alle Fahrzeuge geteilt werden?
  • Ist es denkbar und lohnenswert auf Eigenbesitz von Fahrzeugen zu verzichten und dafür ein bestehendes Carsharing Angebot zu nutzen?

 

Carsharing erhöht den Anteil ÖV und reduziert den Anteil Fahrten mit dem eigenen Auto. Quelle: BFE