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Bike First! Velofahren zum Standard machen

Aktuell gewinnt das Velo schnell an Bedeutung in der Schweizer Bevölkerung – nicht zuletzt durch die Pandemie und den E-Bike Boom. Besonders auch als Beförderungsmittel für mittlere Distanzen und hügelige Wege sowie für weniger sportliche oder ältere Personen wird es vermehrt eingesetzt.

Das zunehmende Bewusstsein für die eigene Gesundheit sowie kürzere, flexiblere Wege bringen viele Leute zum Aufsatteln. Darauf gilt es vorbereitet zu sein und dies proaktiv zu fördern: Bike first!

Velofahren angenehm gestalten

Verschiedene kleine Massnahmen können das Velofahren angenehmer machen. In der Summe lässt sich damit eine Umgebung schaffen, die Velofahrende willkommen heisst.

Die Gemeinde kann diese Massnahmen oft mit relativ geringem Aufwand realisieren. Sie sind modular erweiterbar und können meist vom eigenen Werkhof umgesetzt werden.

Hier ist Kreativität gefragt – versetzen Sie sich in die Ansprüche einer Velo fahrenden Person.

Folgende Ideen nutzen wir selbst oft in der Praxis:

 

Kreativ: Parkieren in Veloparkhäusern gibt Rabatt auf Bier: Bike ´n Biertje, NL

Netzplanung erstellen und Schwachstellen beheben

Um den Velofahrenden eine ansprechende Infrastruktur zu bieten, ist eine Priorisierung des Veloverkehrs mithilfe einer Netzplanung sinnvoll. Eine grobe Netzplanung können Sie selbst erarbeiten, für die Details ziehen Sie am besten ein erfahrenes Verkehrsplanungsbüro hinzu.

Basierend auf der Netzplanung können Schwachstellen erfasst und behoben werden. Diese lassen sich am besten direkt im Gespräch mit der Bevölkerung entdecken, aber auch durch Tools wie Bikeable. Oft kann schon mit wenig Aufwand ein hoher Impact erreicht werden, beispielsweise indem Randsteine an bestimmten Orten abgeschliffen oder Strassenmarkierungen angepasst werden. Oft sind aber auch grössere Befreiungsschläge in der Infrastruktur notwendig.

Parkierung für Velos

Ein ausreichendes Angebot an Abstellplätzen ist eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung des Velos. Dabei sind zwei Faktoren entscheidend:

  • Der Standort der Stellplätze: Kurzzeitstellplätze (tägliche Nutzung) sollten direkt beim Zielort ohne Höhenversatz zugänglich sein. Langzeitstellplätze (Freizeit) müssen gedeckt sein und sind normalerweise in abschliessbaren Räumen zu finden.
  • Ausgestaltung der Stellplätze: Beachten Sie in Bauprojekten sowohl von Privaten als auch Gemeinden, dass nur taugliche Veloständer genutzt werden.


Beispiele aus der Praxis:
Richtlinien aus der VSS-Norm

Unterstützung bei lokalen Fachleuten holen

Spezialist:innen für Veloverkehr sind oft nicht weit. Viele Kantone bieten Anlaufstellen, bei denen man sich zur Veloförderung beraten lassen kann. Verschiedene Planungsbüros stellen Fachleute an, die sich auf Veloförderung spezialisiert haben – und denen das Thema auch persönlich am Herzen liegt.

Manchmal hilft also ein kurzer Austausch – sei es, um offene Fragen zu klären oder mit weiteren Ansprechpersonen vernetzt zu werden. Sie sind nicht allein!

Die kantonalen Velofachstellen bieten eine Vielzahl an informativen Dokumenten. Diese Dokumente sind meist fachlich fundiert und übersichtlich gestaltet. Sie bilden einen guten Startpunkt.