Im Starterkit empfehlen wir Dinge, die Sie jetzt tun und bei denen Sie rasch Erfolge sehen können. Nur mit «Sofortmassnahmen» kommt es jedoch nicht zur Wende. Deshalb empfehlen wir weiter zu denken und folgende Themen rechtzeitig anzugehen:
Erarbeiten Sie eine Vision und definieren Sie so, was die Mobilitätswende für Ihre Gemeinde bedeutet. Beziehen Sie dabei Bevölkerungsgruppen, Vereine und Gemeindeämter in die Erarbeitung ein, um die Akzeptanz sicherzustellen. Leiten Sie von der Vision klare Ziele, Meilensteine und Massnahmen ab. Dies hilft Ihnen, Verbindlichkeit zu schaffen und den Fortschritt zu messen. Eine leicht verständliche und attraktive Aufbereitung der Vision und Ziele (z.B. mithilfe klarer Botschaften und Visualisierungen) dient der anschliessenden Kommunikation.
Definieren Sie eine Person, die sich der Mobilitätswende widmet. Diese Person informiert sich über aktuelle Begebenheiten und dient als Ansprechperson. Im Idealfall handelt es sich um eine vielseitige, initiative Person, die ein grosses Interesse am Thema hat, proaktiv neue Ideen anreisst und sich durch Widerstände nicht entmutigen lässt.
Die Anzahl und Kosten der Parkplätze sind ein grosser Hebel für die Mobilitätswende. Gleichzeitig sind sie ein emotionales Thema, das viele Menschen bewegt. Veränderungen einzuleiten ist oft schwer und dauert lange. Wir empfehlen Ihnen trotzdem, ein umfassendes, mutiges und zukunftsfähiges Parkierungskonzept für die ganze Gemeinde zu erarbeiten. Die Umsetzung kann anschliessend schrittweise erfolgen.
Nutzen Sie die Möglichkeiten der Digitalisierung. Die Digitalisierung eröffnet verschiedene Möglichkeiten die Mobilitätswende zu unterstützen. So können Sie verschiedene Transportmittel zu multimodalen Transportketten verknüpfen, Verkehrsflüsse intelligent steuern oder die bereits zahlreich zur Verfügung stehenden Verkehrsdaten von öV, MIV und Sharingservices nutzen. Zudem können Sie Ihre Verkehrsdaten als Open Data zur Verfügung stellen.
Tragen Sie in Ihrer Gemeinde dazu bei, dass Verkehr gar nicht erst stattfindet. Verkehr kann beispielsweise durch die Förderung lokaler Co-Working-Spaces, gestaffelte Startzeiten an Hochschulen und Schulen, die Idee der 15-Minuten-Stadt, eine gute Nahversorgung in den Quartieren und attraktive Freiräume innerhalb der Gemeinde reduziert werden.
Identifizieren Sie die drei grössten Verursacher ihres Verkehrs auf Ihrem Gemeindegebiet und suchen Sie das Gespräch mit Ihnen. Nehmen Sie sie in die Pflicht und definieren Sie gemeinsam Massnahmen und Zielwerte.
Gehen Sie mit den Gemeinden nebenan informell Kaffee trinken und schauen Sie, wo Sie zusammenspannen können. Mobilität kennt keine Gemeindegrenzen und gemeinsam ist es meist einfacher als alleine.
Denken Sie bei Ausschreibungen an die neuen Möglichkeiten wie On-Demand-Services. Und überprüfen Sie, ob Sie Bike- und Carsharing-Angebote nicht als Teil Ihrer Ausschreibungen des öV-Angebots aufnehmen können. Im Zweifelsfall: Holen Sie sich Unterstützung!