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Nicht alle Themen eignen sich zum Start!

Nicht alle Themen haben Priorität. Wir empfehlen bei folgenden Themen noch nicht aktiv zu werden. Die Themen haben aus unserer Sicht insbesondere für kleinere Städte eine geringere Relevanz, sind nicht direkt umsetzbar oder es ist schlicht noch zu früh. Dementsprechend sind diese Mobilitätsformen ohne Priorität zu behandeln.

Geringere Relevanz

Liegt der Fokus auf Massnahmen, die rasch und einfach umsetzbar sind, haben folgende Themen aktuell vergleichsweise wenig Potenzial. Warten Sie besser noch ab, wie sich diese Dinge weiterentwickeln.

E-Trottis

Wir empfehlen neue Mikromobilitätsangebote wie E-Trottis nicht aktiv zu fördern.   Carsharing und Bikesharing sind etabliert und haben ein grösseres Potenzial für eine Verkehrsverlagerung. Zusätzlich stellen sich Fragen über die Akzeptanz und Nachhaltigkeit der E-Trottis. In der Schweiz ersetzen diese primär Fusswege und den öV, weniger aber Autofahrten. Wenn sich ein Anbieter aus Eigeninteresse in Ihrer Gemeinde engagieren möchte, empfehlen wir, dem nicht im Wege zu stehen, aber klare Spielregeln zum Betrieb zu definieren.

Taxi und Ridehailing

Wir empfehlen, nicht zu viel Energie in die Förderung von Taxi- und Ridehailing-Diensten (z.B. Uber) zu stecken. Die Anbieter sind auf dem Markt etabliert und werden an Orten, an denen sie Potenzial sehen, selbst aktiv.

Mobility as a Service (MaaS)-Plattformen

Digitale MaaS-Plattformen, auf denen die gesamte Mobilität erlebbar, planbar und buchbar ist, sind Teil der Lösung – sollten jedoch regional oder national etabliert werden. Im Rahmen von Ausschreibungen können Sie von Anbietern die Öffnung ihrer Buchungssysteme sowie die Publikation von Nutzungsdaten nach etablierten Standards (wie zum Beispiel GBFS, TOMP und MDS) verlangen. Dadurch gestaltet sich die Integration in MaaS-Plattformen einfacher und Sie können die Daten für Ihre Angebotsplanung nutzen.

Zu früh

Mit der aktuellen Dynamik im Mobilitätsmarkt ist es für Gemeinden mit bescheideneren finanziellen und personellen Mitteln bei einigen Themen noch zu früh, sich zu engagieren. Es lohnt sich, die Erfahrungen erster Piloten und/oder technologische Entwicklungen abzuwarten.

On-Demand-Shuttles

Der On-Demand-Verkehr wird den öffentlichen Nahverkehr verändern und bietet besonders im ländlichen und suburbanen Raum grosses Potenzial. Aktuell laufen zahlreiche Piloten dazu (z.B. PIKMI oder mybuxi). Noch stecken das Produkt, die Anwendungsfälle und die Integration in die Kundeninformationskanäle sowie Vertriebskanäle in den Anfängen. Wir empfehlen daher, auf die Ergebnisse zu warten und das Thema im Rahmen der regulären öV Ausschreibungen ab 2023 anzugehen.

Peer-to-Peer-Carsharing und Fahrgemeinschaften (Ride Pooling)

Das Verleihen des privaten Autos an Dritte wie auch im eigenen Auto Dritte mitzunehmen sind charmante und ressourcensparende Lösungen mit Potenzial. Bis dato sind diese Initiativen aber entweder Nischenprodukte geblieben (z.B. Taxito), gescheitert (z.B. Sharoo) oder benötigen keine Förderung durch Gemeinden (z.B. BlaBlaCar). Mit ab Werk eingebauten Sharing-Funktionen in neuen Automodellen (z.B. Mini) sowie neuen Geschäftsmodellen (z.B. ummadum) gewinnen die Themen in den nächsten Jahren an Fahrt. Wir empfehlen, bis 2025 keine Energie in diese Themen zu investieren, sondern den Markt zu beobachten und sich dann nochmals damit zu beschäftigen.

Selbstfahrende Fahrzeuge und Lufttaxis

Selbstfahrende Fahrzeuge kommen und werden die Mobilität stark verändern. Noch ist es aber ein weiter Weg dahin. Wer sich heute auf den Weg machen will, lässt selbstfahrende Fahrzeuge vorerst aussen vor. Gleiches gilt auch für Lufttaxis.

Weshalb taucht denn der ÖV im Starterkit nirgends auf?

Das haben Sie im Griff! Als Rückgrat eines verknüpften Gesamtsystems ist der öV ein absolutes Schlüsselelement. Schon heute verfügt fast jede Schweizer Gemeinde über einen Zugang zum öV – das ist weltmeisterlich. Schrittmacher.in findet: Weiter so!